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Wie Sentryc dem Team von Paperlike hilft Ihre Marke zu schützen

Das junge Hamburger Unternehmen Paperlike entwickelt Spezialfolien für iPads, die das Schreiben und Skizzieren mit dem Apple Pencil auf der Tablet-Oberfläche optimieren. Von der besonderen Haptik, die an Schreiben auf echtem Papier erinnert, profitieren Illustratoren, Designer und Vielschreiber. Paperlikes Produktinnovation spricht sich unter Kreativen schnell herum, der Abverkauf boomt. Leider ziehen wirtschaftlicher Erfolg und eine gute Geschäftsidee immer auch Trittbrettfahrer und damit auch eine unrechtmäßige Markennutzung an. Viele kennen diese Formen des Rechtsmissbrauchs von großen Firmen wie Louis Vuitton oder Adidas, doch  Brand Abuse und der Vertrieb von Plagiaten machen auch vor erfolgreichen Start-ups keinen Halt. In diesem Fall verwenden Anbieter anderer Folien den Produktnamen oder den Brand des Originalherstellers im Titel ihres Online-Angebots. Um Markenverletzungen dieser Art aufzuspüren und nachhaltig gegen organisierte Markenkriminalität vorzugehen, entscheidet sich CEO Jan Sapper im Juni 2020 für die Zusammenarbeit mit Sentryc, einem Anbieter von Brand Protection Software.

Consumer Electronics

Unternehmensstory

Künstler und Kreative arbeiten auf ihrem iPad intensiv mit einem speziellen Stift, dem Apple Pencil. Doch auch Gelegenheitsnutzer, die gern mit der Hand schreiben, schätzen diesen Helfer. Eine große Zielgruppe, die einen gemeinsamen Schmerz verspürt: zu glatte Tablet-Oberflächen. Was für strahlende Bilder bei Videos und Fotos sorgt, wiegt schwer in der Freihand-Bearbeitung und sorgt für ein ungewohntes Schreibgefühl. Die speziell entwickelte Folie wirkt beim Schreiben und Zeichnen auf dem iPad, als sei die Oberfläche aus Papier und beschert dem User bei gleicher Bildqualität mehr Kontrolle und Feingefühl.

CEO Jan Sapper gründete Paperlike 2017. Der passionierte Notizenmacher mit einem Faible für Digitalisierung erlebte die Problematik mit der glatten Oberfläche bei jedem iPad-Test. „Ich wollte mir erst dann ein iPad kaufen, wenn Apple dafür eine Lösung anbietet. Doch es geschah nichts“, so Sapper. Also nahm er die Haptik selbst in die Hand, recherchierte als Privatperson und fand nach langer Suche Partner für die Produktion. An der Herstellung war und ist er bei jeder Version seiner Folien beteiligt.

Die Finanzierung der ersten Produktionscharge sollte eine zweiwöchige Crowdfunding-Kampagne mit einer Zielsumme von 4.000 € sicherstellen. Am Ende der Kampagne erreichte Sappers Geschäftsidee ein Startkapital von 60.000 € und damit das Fünfzehnfache. Damit war klar, dass das Bedürfnis der Tablet-Kunden um einiges höher lag als zuvor angenommen. Sein Business, das Sapper als abendliche Nebenbeschäftigung eingeplant hatte, wuchs dank dieser Finanzierung und der enormen Nachfrage zu einer Company mit mehreren Angestellten.

Im ersten Jahr schien das Thema Markenschutz für Sapper nicht relevant. Als im zweiten Geschäftsjahr 2018 der Absatz mit Influencer-Hilfe über YouTube durch die Decke ging, sollte die Eintragung des Brands erfolgen. Zuerst sicherte sich Sapper mit seinem Markenanwalt Dr. Holscher aus Hamburg die deutschen Markenrechte. Als dies geschafft war, nahmen sie den Schutz der Marke in ganz Europa und in den USA als größte Absatzmärkte ins Visier. Bei der Einreichung der nötigen Unterlagen kam es zur Überraschung: Das Team erfuhr, dass sie nur noch einen Monat Zeit hatten um ihre Ansprüche an der Marke zu sichern und sie korrekt in das amerikanische Register eintragen zu lassen – während ein chinesisches Unternehmen versuchte „Paperlike“ ebenfalls als Marke für dieselben Produktkategorien zu schützen, um sehr wahrscheinlich die Geschäftsidee von Sapper dreist zu kopieren.

Example of trademark infringement of the word mark “Paperlike” on alibaba.com

Challenges

With the support of Holscher and his American on-site lawyers, they put a stop on the attempted brand theft. This was an important step, since trademark infringements started occurring on almost all online marketplaces in the same year. It is important to know that platform operators such as Amazon or Alibaba are not actively taking action against counterfeiters and their listings. Companies worldwide are primarily personally responsible for researching, documenting and reporting the counterfeit listings. “I think it is good that the sovereignty over the prosecution of plagiarism lies with the manufacturers, not with the providers and online marketplaces,” states Sapper. “We know best who has the license to sell our products and who is allowed to use our brand name.”“Tracking”, adds his trademark lawyer, “requires a considerable amount of work on the international stage. Trademark rights are territorial rights and we specialise in the protection and enforcement of these rights with our worldwide network of long-standing colleagues. It is fun and immensely important  to help start-ups to ensure that the success of their innovations is only theirs and not for their imitators.”

Some online marketplaces give manufacturers the opportunity to check offers for authenticity or brand abuse. To do this, they scan all offers, check them in list form and report trademark infringements. So far, however, this has only been done manually. Each offer has to be checked and reported individually and even then it is not certain whether the listing actually gets removed. The first selection on Amazon in 2019 brought 800 listings to light. “Even if the platform operators do everything in their power“,  Sapper explains “some obvious false offers were not taken down even after our fifth report and since there are no personal contacts, we had to wait weeks for a feedback from the marketplace”.

Herausforderung

Mit Unterstützung von Holscher und dessen amerikanischen Anwälten vor Ort geboten sie dem versuchten Markendiebstahl Einhalt. Ein wichtiger Schritt, denn im gleichen Jahr begannen Markenrechtsverletzungen auf nahezu allen Online-Marktplätzen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die Plattform-Betreiber wie beispielsweise Amazon oder Alibaba nicht aktiv gegen Fälscher und deren Listings vorgehen. Unternehmen sind weltweit selbst für die Recherche, Dokumentation und das Melden der Falschangebote verantwortlich. „Ich finde es gut, dass die Hoheit über die Plagiatsverfolgung bei den Herstellern liegt, nicht bei den Anbietern und Online-Marketplaces“, bekundet Sapper. „Wir wissen am besten, wer die Lizenz hat, unsere Produkte zu verkaufen und wer unseren Namen verwenden darf.“

"Die Nachverfolgung", so ergänzt sein Markenanwalt, "bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand auf internationaler Bühne. Markenrechte sind territoriale Rechte, und auf den Schutz und die Durchsetzung dieser Rechte sind wir mit unserem weltweiten Netzwerk von langjährig geschätzten Kollegen spezialisiert. Es macht Spaß und ist immens wichtig hier auch Start-Ups unter die Arme zu greifen, damit der Erfolg ihrer Innovationen auch nur ihnen zukommt und keinen Nachahmern."

Einige Online-Marktplätze geben Herstellern die Möglichkeit, Angebote auf Echtheit oder Brand Abuse hin zu prüfen. Dafür scannen sie alle Angebote, prüfen sie in Listenform und melden Markenrechtsverletzungen. Allerdings geschieht das bislang ausschließlich manuell. Jedes Angebot muss einzeln geprüft und gemeldet werden und selbst dann steht nicht fest, ob das Angebot tatsächlich verschwindet. Die erste Auslese auf Amazon 2019 brachte 800 Listings zum Vorschein. „Auch, wenn die Plattform-Betreiber tun was sie können", erläutert Sapper "einige offensichtliche Falschangebote wurden selbst nach unserer fünften Meldung nicht heruntergenommen und da es keine persönlichen Ansprechpartner gibt, mussten wir wochenlang auf eine Rückmeldung des Marketplaces warten.“

Paperlike findings overview in the Sentryc software

Lösung

Jan Sapper ist es wichtig, dass seine Kunden Folien in Originalqualität erhalten. Um dies sicherzustellen generiert sein Unternehmen 80 % des Umsatzes über die eigene Website. Schließlich fallen negative Kundenbewertungen der Opfer minderwertiger Artikel, die in der Produktbeschreibung mit „Paperlike“ locken, auf die eigene Brand zurück. Ein Einschreiten in die üblen Machenschaften der Produktpiraten war dringend notwendig, da passend zum boomenden Social Media Marketing 2018 eine Flut an Trittbrettfahrern auf den Markt drängte. „Sowohl Fälscher als auch Anbieter von anderen Displayfolien müssen verstehen, dass es nicht in Ordnung ist, unsere Brand zu gebrauchen“, erklärt Sapper. „Einige meinen es nicht einmal böse, aber sie müssen aufgeklärt werden, dass sie die Marke Paperlike nicht für den Vertrieb ihrer Produkte verwenden dürfen.”

Der Markenschutzexperte Jens Holscher empfahl Sapper das Berliner Technologieunternehmen Sentryc. Mit ihrer Brand Protection Software scannt Sentryc über 120 internationale Online-Marktplätze sowie soziale Netzwerke automatisiert nach Auffälligkeiten, die auf Markenverletzungen hindeuten können. Dazu zählen Firmennamen, Schlagwörter, Detailbeschreibungen, Preise aber auch versteckte Verlinkungen. "Mit diesen Abläufen ist es uns möglich, nachhaltig und effizient unsere Markenrechte durchzusetzen." erläutert Dr. Holscher. "Es war genau das, was Paperlike damals dringend brauchte." Die Software ist über ein Online-Panel erreichbar und nicht auf betriebsinterne Daten angewiesen. Eine Integration in die Unternehmensstruktur von Paperlike war daher nicht vonnöten. Zu Beginn erhielt Sentryc von Paperlike lediglich die Informationen zum entsprechenden Suchauftrag. Nach ein paar Testrunden für das integrierte Machine -Learning scannte die Software alle international gelisteten Angebote in den für Paperlike relevanten Ländern.

Resultat

Angebote, deren Titel den Begriff Paperlike enthalten und eindeutig auf die entsprechende Schreibfolie abzielen, werden seitdem erfolgreich von Paperlike rechtlich verfolgt und zur Unterlassung der Rechtsverletzung gezwungen. „Obwohl wir zu dem Zeitpunkt noch keine Markenrechte in China hatten, war es uns möglich, rechtsverletzende Angebote von Alibaba zu entfernen“, berichtet Sapper. Da die Händler ihre Produkte über Alibaba natürlich auch nach Europa verkauften, konnte Paperlike mit Hilfe von Sentryc europäisches Markenrecht anwenden. Hierfür war Paperlikes europäische Marke ausreichend. Im ersten Monat entfernte Paperlike eine vierstellige Anzahl an falschen Listings auf Alibaba. Die Händler setzte Sapper sofort auf die Blocklist. Gemeint ist hier ein Filter, der neue Angebote des gleichen Herstellers auf eine ähnliche Merkmale hin untersucht und sie bei positivem Abgleich automatisch entfernt. Alle anderen falschen Angebote sind mit einem Click auf den “Take Down”-Button innerhalb von 24 Stunden verschwunden.

Wertvoll für ein Business, das sich nur in einer bestimmten Produktkategorie etablieren und Produkte anderer Kategorien mit Brand-Nennung nicht ahnden will: Die Sentryc-Software kann Ausnahmen hinzufügen. Lizensierte Händler oder Angebote erhalten eine Markierung und geraten über die Whitelist erst gar nicht ins Visier. Unschuldige werden als solche erkannt und so bleiben weltweit alle Partner und Lizenznehmer von Paperlike verschont. Das Paperlike-Team sieht regelmäßige Reportings zu aktuellen Zahlen und Quellen stets auf dem Dashboard. Für eine zivil- und auch in drastischen Fällen strafrechtliche Verfolgung dokumentiert Sentryc alle relevanten Daten inklusive Screenshots der verdächtigen Angebote.

Ausblick

Um Fake-Angebote für Kunden noch genauer und leichter vom Originalprodukt abzugrenzen, wird Sapper das Paperlike-Logo zukünftig in die Folien lasern. Damit wird die nächste Generation der Displayfolie, die sich bereits in der Entwicklung befindet, noch kopiersicherer. „Selbst Eintragungen in absatzschwächeren Ländern ergeben jetzt Sinn, da wir mit der Brand Protection-Software selbstständig illegale Verwendungen weltweit stoppen können. Sentryc ist hierbei genau das richtige Tool um der Welt zu zeigen, dass Paperlike eine geschützte Marke ist, deren Schutz regelmäßig und nachhaltig verteidigt wird!“

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