Oct 10, 2023
Berlin, März 2023.Seit mehreren Jahren wächst der Markt für gefälschte Waren rasant. Fälschungenschmälern den immateriellen Wert eines Unternehmens, seinen Umsatz sowie dieWettbewerbsfähigkeit. Konsumierende sehen sich einem steigenden Risikoausgesetzt – je mehr gefälschte Autoteile, elektrische Komponenten,Medizinprodukte, Mode oder Kopfhörer, desto größer die Schäden für dieGesellschaft.
Der Schaden in Zahlen
Der Markenschutz-Softwareanbieter Sentryc GmbH führte im Jahr 2022 einequalitative Umfrage durch, an der unter anderem Firmen der IT-Branche, ausBaugewerbe und Maschinenbau, aus der Automobilindustrie und demFinanzdienstleistungszweig teilnahmen.
Der jährliche Schaden durch Fälschungen liegt demnach zumeist zwischen einerMillion und 50 Millionen Euro. Mehr als 60 Prozent gab an, es seien bereitsKopien ihrer Produkte im Umlauf gewesen, das Gefahrenpotenzial für Endkundenbirgt. Die gute Nachricht: Dank des aktiven Einsatzes von Markenschutz-Softwareentdeckten Betrogene einen nicht unerheblichen Teil der Plagiate.
Vier Strömungen unterBeobachtung
Im Jahr 2023 fließen die reale und digitale Welt erwartungsgemäß nochweiter ineinander. Dadurch treffen Konsumierende auf immer mehr Onlineräume.Doch die Weiterentwicklung des virtuellen Einkaufens schlägt auch fürPlagiatoren neue Schneisen frei. Dies fordert Markenhersteller, Industrie sowieBeteiligte im Markenrecht heraus. Vier wesentliche Entwicklungen und sichdaraus ableitende Handlungsansätze fassen die folgenden, von der Sentryc GmbHerarbeiteten Strömungen zusammen.
Strömung 1: Creatormit Counterfeits: Fakes im Social Commerce
Durch steigende Popularität vonSocial Networks wie Facebook, Instagram und Facebook verkaufen Betriebe ihreProdukte zunehmend direkt über diese Kanäle und implementieren dezidierteSocial-Commerce-Strategien. Gehypte Produkte fördern eigene Shopping-Dynamiken.Begehrte, über Social Media beworbene Produkte locken Fälscher an. Die Accountsder Produktpiraten – von Software-Algorithmen gesteuerte Social-Bots – benutzen die gleichen Hashtags,wie die Verkäufer:innen der Originale um auf ihre Fake-Produkte und Fake-Shopsaufmerksam zu machen. Auch Superapps wie WeChat oder Aliplay bieten Raum fürNachahmer. Neben Messenger-Funktionen decken diese Apps E-Commerce- undPayment-Features ab. Aufgrund ihres nahezu geschlossenen Systems inklusiveZahlungsabwicklung dienen sie als lohnende Plattform für gefälschte Produkte.Raubkopierer nutzen die komplexe und intransparente Struktur dieser App fürihre Zwecke aus. Superapps sind bislang vor allem im asiatischen Raum zufinden, doch der Weg zum deutschen Markt ist bereits vorgezeichnet. Um vonpolitischer Seite aus zu unterstützen, plant die EU mit dem Digital ServicesAct (DSA) ein neues Gesetz. Die Verordnung verpflichtet Plattform-Anbieterdazu, die Identität von Händlern festzustellen und illegale, gemeldete Produktezu verbannen. Sie fordert Hersteller dazu auf, selbst gezielte Maßnahmen zuergreifen, die ihre Marken in allen relevanten Ländern schützen. Unter die Armegreift ihnen Brand Protection Software, die soziale Medien überwacht undverdächtige Produkte meldet.
Strömung 2: Fakes undBrand Abuse im Metaverse
Inzwischen drängen viele Marken ins Web 3.0 und etablieren Auftritte aufunterschiedlichen Plattformen. Das Metaverse bietet Markenherstellern enormesAbsatzpotenzial, doch müssen die neuen Gestaltungsräume rechtlich,regulatorisch und gesellschaftlich teilweise erst neu erschlossen werden. InBezug auf Cyber-Kriminalität und Betrug stehen sie schutzloser undschadenanfälliger als andere digitale Plattformen da. Sicherheitslücken zuschließen, kommt große Bedeutung zu. Wie kann die nächste Stufe des Internetsnachhaltig gesichert werden? Inhaber geistigen Eigentums sollten sich zwingendrechtlich beraten lassen, ob sie ihre Marken beispielsweise für virtuelleProdukte und Dienstleistungen registrieren lassen. Ebenso empfiehlt sich dieÜberwachung von Onlineumgebungen auf Verstöße. Weil die Überwachungverschiedener Plattformen erheblichen Aufwand bedeutet, stellen weitsichtige Unternehmenfür das Web3 neben einem Marketing- auch ein juristisches Budget bereit.
Strömung 3: BewussteKaufentscheidungen für Fälschungen
Eine aktuelle Studie besagt, dass besonders 26-32-Jährige gefälschteProdukte kaufen würden. [1]Grund: der niedrigere Preis. Durch den Kauf von Plagiaten nehmenKonsument:innen geringere Qualitäten in Kauf. Selbst wenn das Wissen um einegekaufte Fälschung vorhanden ist, schwingt in der Kaufentscheidung selten daskomplette Wissen über das Phänomen Plagiat mit: Von der Lieferkette über dieRohstoffbeschaffung bis hin zum Vertrieb leiden Mensch und Umwelt unter denprekären Bedingungen, Endverbraucher:innen spüren schlussendlich qualitativeund gesundheitliche Folgen. Um der Gefährdung von Menschenrechten, Klimaschutzund Gesundheit entgegenzuwirken und eine Änderung herbeizuführen, klärt umfangreicheInformation Käufer:innen auf. Rechtlich liegt die Verantwortung beimFabrikanten und Markeninhaber. Deshalb empfiehlt Nicole Jasmin Hofmann, Geschäftsführerinund Co-Gründerin der Sentryc GmbH, detaillierte Informationen zu denKonsequenzen gefälschter Produkte in ihre Markenkommunikation aufzunehmen. ÜberPressearbeit, Beiträgen auf Websites und Partner-Onlineshops verbreiten sichdie Informationen.
Strömung 4:Risikomanagement wird unternehmerisch eine größere Rolle spielen
Im Risikofeld zwischen Cyber-Vorfällen, Reputationsverlust sowie Betrugspielen Markenrechtsverletzungen eine zunehmend große Rolle. Firmen wissen,dass sich Plagiate und Brand Abuse auf den Umsatz auswirken. Damit es zu keinenunternehmerischen Fehleinschätzungen des Risikos kommt, erreicht firmeninterneTransparenz größeren Stellenwert. Folgende Annahme greift hier: Sobald einProdukt am Markt gefragt ist, existiert ein wirtschaftliches Interesse, dieseszu kopieren. Daher gilt es schon bei der Produktion die Vielzahl vonMöglichkeiten, technischer, mechanischer und prozessualer Natur zu nutzen, umFälschungen zu erschweren. Verteilung der Fertigungsschritte auf unterschiedlicheProduktionsstätten, eindeutige Identifikationsmerkmale wie Wasserzeichen sowiesoftware- und KI-gestützte Überwachung der Handelsplätze und Absatzmärktestellen einen Teil der Methoden dar. Firmen sollten prüfen, ob sie in punctoSicherheit und Sorgfaltspflicht alles tun, um Fakes zu unterbinden, undhinterfragen kritisch ihr Risikomanagement und Präventionsmaßnahmen. AuchRechtsabteilungen sollten sich zukünftig verstärkt auf das Themaeinstellen.
Fazit
Um Verlusten durch Fälschungen vorzubeugen, müssen Hersteller undMarkeninhaber aktiv gegen Plagiate vorgehen. Betriebsinterne Rechtsabteilungenoder erstattete Strafanzeigen helfen zwar im Nachgang, doch bewegt sich dieKopie dann schon auf dem Markt. Wie die Ergebnisse der eingangs erwähnten Studiezeigen, setzt aktuell ein Umdenken in der Überprüfung der Marktsituation sowiein der Durchsetzung der Produkt- und Markenrechte ein. Jetzt heißt es, denOnlinemarkt und neue Kanäle kontinuierlich zu überwachen, um Plagiatoren einenSchritt voraus zu sein.
Über Sentryc
Die Sentryc GmbH istein 2019 gegründetes Technologieunternehmen mit Sitz in Berlin. Das aktuell35-köpfige Team um Geschäftsführerin Nicole Jasmin Hofmann bietet Unternehmenmit seiner eigenentwickelten Markenschutz-Software eine digitale Lösung, mitder sich Produktpiraterie und Markenmissbrauch auf Online-Marktplätzenaufdecken und stoppen lässt. Dafür stellen die Online-Experten ihren Kundeneine Cloud-Lösung zur Seite, das Internetseiten nach Produkten durchsucht,potentielle Fälschungen identifiziert, dokumentiert und sie dann automatisiertzur Löschung melden kann. Namhafte Unternehmen vertrauen auf SentrycsProduktschutz made in Germany. Den Datenschutz priorisierend hostet dasUnternehmen in Deutschland und arbeitet DSGVO-konform. Weitere Informationenunter sentryc.com. FolgenSie Sentryc auf LinkedIn.
[1] https://www.ey.com/de_de/forms/download-forms/2022/07/ey-studie-produktpiraterie